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Ziele als Instrument der Teamentwicklung

Gemeinsame Ziele haben ist der erste Schritt zur Teamentwicklung

Der Jahresanfang ist bei mir und auch in vielen Unternehmen davon geprägt, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, die Jahreskennzahlen auszuarbeiten und zu analysieren und auch die aktuellen Ziele, wenn nicht schon geschehen, dann spätestens jetzt festzulegen. Doch wie sollten diese Ziele definiert werden? Für jeden einzeln, nach dem Motto, wenn jeder einzeln seine beste Leistung gibt, dann werden wir alle ein Spitzenergebnis erreichen oder der Tatsache gerecht werden, dass selbst der beste Einzelkämpfer ohne das Team seine Leistung nicht erbringen kann? Legt die Führung die Ziele fest oder besser die Teams selbst? Die Möglichkeiten, wie der Prozess ausgestaltet wird, dass dieser Prozess zur Teamentwicklung beiträgt, sind vielfältig und prägen die Unternehmens- und Teamkultur.

Welche Vorteile es hat, dass die Ziele für das Team und Unternehmen gemeinsam vereinbart werden, wie man den Prozess gestalten kann und wie ich die Teamziele inhaltlich ausgestalte, wird in diesem Blogartikel genauer betrachtet.

Vorteile gemeinsamer Ziele:

Gerade wenn Teamziele gemeinsam vereinbart werden, können Sie eine große Motivationskraft auslösen, Verantwortungsbereitschaft fördern und die Zustimmung erhöhen.

Die gemeinsamen Diskussionen und auch Konflikte, die in einem solchen Zielfindungsprozess stattfinden, unterstützen, dass die Teammitglieder erkennen, wie die Kolleg*innen das Unternehmensgeschehen wahrnehmen. Und so lernen sie sich besser verstehen, einschätzen und abzuschätzen, was dazu führt, dass dieses Wissen um den anderen auch Vertrauen  aufbaut.  Hinzu kommt, dass durch eine offene Diskussionskultur das Lernen voneinander gefördert wird. Im Austausch werden Erfahrungen und Knowhow ausgetauscht. Geteiltes Wissen vermehrt sich und bereichert sich gegenseitig. Neue Ideen und Innovationen können so entstehen.

Ziele sind auch immer eng mit der Vision des Unternehmens und den Werten verbunden. Die Annäherung an die Vision sollte Richtgröße sein für die Zielsetzung. Was können wir in den nächsten 12 Monaten erreichen, um unserer Vision näher zu kommen? Welche Ziele müssen wir als nächstes erreichen? Wo sind unsere Engpässe, die wir beseitigen müssen? Die unterschiedlichen Perspektiven werden offengelegt und damit auch das Verständnis für unterschiedliche Zielsetzungen gefördert. Aspekte, die sich nicht nur auf die betroffene Abteilung auswirken können, geraten so in den Blick von Schnittstellen und anderen Abteilungen. Jede*r kann so für sich neue Erkenntnisse und auch Ziele ableiten, um die Betroffenen mit zu unterstützten. Die Prioritäten können sich so auch verschieben. Dies gelingt nur dann, wenn sich in den gemeinsamen Treffen auch alle auf das gesamte Unternehmen hin ausrichten, was für das Unternehmen förderlich ist – auch wenn die eigene Abteilung dadurch an Bedeutung oder Ressourcen verliert. Damit können gemeinsame Ziele auch ein Teil der Maßnahmen sein, die Silodenken/Abteilungsegoismus verringern können.

Um sich am Ende einem Commitment durch alle anzunähern, ist es wichtig, dass die Beteiligten sich Zeit nehmen und fokussiert ihre Argumente austauschen. Erst wenn nichts Wichtiges dagegenspricht,  kann sich das Team auf ein Ziel einigen. Dies muss allerdings genau analysiert werden. So können die Ziele auch klar und verständlich formuliert werden, damit jeder im Team weiß, was sie sich vorgenommen haben. Diese Fokussierung auf die Unternehmensziele und das gemeinsame Commitment unterstützt auch das Engagement für die Ziele. Die Unternehmensperspektive führt dazu, dass unternehmerisches Handeln gefördert wird und alle eine klare Orientierung und Richtung erkennen können, wo das Unternehmen im nächsten Jahr hinsteuern möchte.

Durch die aktive Beteiligung und Mitgestaltung der Zielfindung, bekommt jeder eine Nähe zu dem Ziel und ist direkt betroffen davon. Damit erhalten die Ziele eine hohe Relevanz für die Beteiligten und die Bereitschaft, sich für das Ziel einzusetzen, steigt. Und was relevant ist, das bekommt auch einen Fokus in der täglichen Arbeit.

Wenn dies alles gelingt, dann stellt sich auch nicht mehr so deutlich die Frage, wer mehr oder weniger zur Zielerreichung beigetragen hat, sondern vielmehr: was kann ich zur Zielerreichung beitragen? Dies führt zu einer erhöhten Eigenverantwortung. Das motiviert, macht Spaß und das gemeinsame Gestalten schafft Teamwork und bringt ein Team näher zusammen. So sind Ziele auch eine Maßnahme der Teamentwicklung.

wollen schafft Leidenschaft
Ziele brauchen Leidenschaft im Führungteam

Wie kann nun ein Team diesen Zielfindungsprozess zusammen gestalten?

Auch wenn es um den Blick nach vorne geht, sollte es zunächst eine Rückschau geben. Was haben wir in den letzten Monaten erreicht? Welche Ziele sind eingetroffen, welche annähernd und welche nicht oder nur unzureichend? Was waren die Gründe für das Erreichen oder das Nicht-Erreichen? Was können wir daraus lernen? Was hat die Zielerreichung zu unserer gemeinsamen Vision beigetragen? Welche Rahmenbedingungen haben sich im letzten Jahr verändert oder werden sich verändern?

Ist diese Vorarbeit erfolgt, braucht es einen Abgleich zwischen Vision und Istzustand. Wo sind unsere Engpässe und was steht als nächstes an, um der Vision näher zu kommen? Welchen Nutzen haben unsere Kunden, die Mitarbeiter*innen und wir Führungskräfte? Diese Fragen verhindern, dass Sie Alibi-Ziele vereinbaren, die alles und nichts sagen, wie zum Beispiel: Wir wollen mehr Kundenzufriedenheit erreichen. Fragen Sie sich besser, wodurch kann der Kunde zufriedener werden und was genau ist der Beitrag jedes einzelnen daran? Welche Auswirkungen auf unser Unternehmen ergeben sich? Daraus ergeben sich die Ziele und daran anschließend die Maßnahmen für das nächste Jahr. Dabei lieber wenige große Ziele vereinbaren als zu viele kleinteilige Ziele, die am Ende keiner mehr in Erinnerung behält, wenn das operative Geschäft uns alle wieder einholt. Im besten Fall sollten dies nicht mehr als 3-5 Ziele sein.

Dies großen übergeordneten Ziele können dann in den jeweiligen Abteilungen heruntergebrochen werden und in Teilziele formuliert werden. Damit wird es für alle in der Abteilung konkreter. Hinzu kommt, dass der Bezug zum eigenen Handeln hergestellt wird, so dass diese Teilziele zu konkreten Maßnahmenvereinbarungen werden sollten: Wer macht was konkret bis wann? Gibt es Prozesse, die wir ändern sollten, um unsere Ziele zu erreichen?

Hier nun werden tatsächlich auch einzelne individuelle Ziele festgelegt, die jedoch einen klaren Bezug zu den Unternehmensziele haben, so kann auch für alle konkreten, eigenen Herausforderungen ein Ansporn gefunden werden. Diese Herleitung jedem Mitarbeiter*in offen zu legen, führt dazu, dass die eigenen Ziele auch einen höheren Sinn haben und nicht nur Mittel zum Zweck sind. Hinzu kommt, dass jeder seinen eigenen Wirkungsgrad und Handlungsspielraum erkennt und damit seinen Beitrag zum Ganzen herstellen kann.

Damit ein echtes Commitment im Zielfindungsprozess gefunden wird, sollte das Team darauf achten, dass in jeder Phase das Wollen aller geprüft wird. Denn das Wollen schafft die Leidenschaft für die Vision und die Ziele und hilft damit dem Team, auch wenn es im Laufe des Jahres mal nicht nach oben geht und Rückschläge zu Frust und Widerstand führen, weiterzumachen. Die Führungskraft kann dann an den Sinn und die gemeinsamen Ziele erinnern, was wieder Kraft und Mut im Team hervorruft.

 

Die Umsetzung sicherstellen- Wie?

Mit der Zieldefinition ist ein ganzes Stück Arbeit getan. Doch dies ist erst der Startschuss für die eigentliche Arbeit. Die Umsetzung und der Prozess der Zielerreichung starten für Sie und Ihr Team erst jetzt.

Zunächst muss das gesamte Führungsteam sicherstellen, dass die Kommunikation in die einzelnen Abteilungen erfolgt und die Relevanz für jede*n erkennbar wird. Gleichzeitgig sollten die Ziele positiv emotional aufgeladen werden, so dass alle, die an der Zielerreichung beteiligt sind, mit Freude und Elan an die Aufgaben herangehen.

Dabei sollten die Führungskräfte alles tun, dass jede*r schnell erste Erfolge erkennt, um den Zauber eines jeden Anfangs möglichst lange aufrecht zu erhalten. Dies kann man durch ein Meeting erreichen, in dem sich nach ca. 3-4 Wochen das Team zusammensetzt und über die ersten Schritte und ihre Auswirkungen spricht. Dabei ist es wichtig, dass weniger darüber gesprochen wird, was noch nicht gelungen ist, sondern mehr darüber, was bereits unternommen wurde, was funktioniert und was verstärkt werden sollte. Selbstverständlich dürfen auch negative Punkte angesprochen werden, aus denen jeder lernen kann, was noch besser gemacht wird. Nur im ersten Meeting ist es wichtiger, sich mehr der Stärken bewusst zu sein, als der Schwächen. Diese werden uns noch früh genug und oft genug in Diskussionen über den Weg laufen.

In einem zweiten Meeting kann das Team sich dann über die Zusammenarbeit und die bestehenden Prozesse austauschen, um sich auch hier der Stärken (und Schwächen) bewusst zu werden und nach Ideen suchen, wie man die gewonnenen Erkenntnisse für den Zielerreichungsprozess nutzen kann

Diese Meetings empfehle ich, selbst bei hohem operativem Geschäft nicht aus den Augen zu verlieren und immer wieder in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Halten Sie diese, gerade weil sie wichtig sind, kurz und prägnant, sowie fokussiert auf das Wesentliche. Erwarten Sie von den Teilnehmenden, dass jede*r sich optimal auf das Meeting vorbereitet hat. Denn diese Meetings unterstützen Sie und Ihr Führungsteam gerade dann, wenn die Zielerreichung ins Stocken geraten sollte oder einzelne Maßnahmen nicht so greifen wie erwartet.  Sie können dann schnell reagieren.

Dazu ist es wichtig, Ergebnisse offen und transparent immer wieder zu kommunizieren. So kann jeder im Unternehmen klar den Fortschritt erkennen. Und Erfolg zieht Erfolg an, weil es Mut macht, weiterzumachen, auch wenn es unsicher und unklar ist, ob und wie man ein Ziel erreicht. Man kommt ihm mit jedem Teilerfolg näher und das unterstützt die eigene, intrinsische Motivation dranzubleiben.

Ihre Rolle als Führungsteam ist dabei, ihre Teams zu unterstützten und diese immer wieder für das Ziel zu begeistern, indem Sie den Bezug zur Vision nicht aus den Augen verlieren. Eine Kombination aus vielen verschiedenen Kommunikationsinstrumenten wie Einzelgesprächen, Meetings und Informationsmitteln wie Rundmails, Mitarbeitermagazinen, Intranet und vielem mehr ,unterstützt Sie dabei, die Ziele mit Ihrem Team gemeinsam umzusetzen.

Welche Inhalte sollten Ihre Ziele haben?

Viele Unternehmen, glauben, wenn sie konkret die Ziele in Kennzahlen ausdrücken, dann haben sie doch klar kommuniziert, welche Ziele sie verfolgen. Das ist auch wichtig und sollte unbedingt Bestandteil der Jahresziele für ein Unternehmen sein. Doch Zahlen sind so geduldig wie das Papier, auf dem sie stehen. Man bekommt kaum eine emotionale Bindung zu ihnen aufgebaut und konkrete To Do´s kann ich daraus auch noch nicht ableiten. Ich kann noch nicht mal bewerten, ob die Zahlen ein Erfolg sind oder nicht. Was nützt mir der höchste Umsatz, wenn meine Kunden unzufrieden sind und im nächsten Jahr nicht mehr bei mir kaufen, weil die Qualität und/oder der Service gelitten haben? Deshalb braucht es weitere Ziele, die dem Kunden einen Nutzen verschaffen, die Prozesse optimieren, die Zusammenarbeit und die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen verbessern und Produkt-, Dienstleistungsinnovationen oder auch neue Serviceleistungen anbieten. Ein Rundumblick für das gesamte Unternehmen, den Menschen, die darin und mit dem Unternehmen arbeiten, und die gesellschaftliche Verantwortung, die ein Unternehmen trägt, gehören in der Zielsetzung des Jahres inhaltlich berücksichtigt.

 

Zugespitzt:

Der Zielfindungsprozess im Team erfordert viel Zeit, Kraft und Diskussionen. Dazu haben wir nicht immer Lust, weil es einfacher ist, die Ziele von oben nach unten herunterzudiktieren und darauf zu hoffen, dass alle sich den Zielen annehmen. Und im Zweifel hat das Leitungsteam auch genügend Macht im Unternehmen, um die Ziele durchzusetzen.

Dennoch lohnt sich der Weg zur gemeinsamen Erarbeitung von Zielen, da im Nachhinein viele Diskussionen ausfallen und die Motivation und das Engagement steigt. Nebenwirkungen wie unternehmerisches Denken, Eigeninitiative, Durchhaltevermögen, innovative Ideen, Teamentwicklung, Kundenzufriedenheit und Qualitätssteigerungen sind mit einzurechnen und ein echter Gewinn für alle Beteiligten.

 

Sie wollen auch einen Zielfindungsprozess durchführen, dann rufen Sie mich gerne an, damit wir ein kostenloses und unverbindliches Gespräch darüber führen können: 015125278282.

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