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10 Tipps, wie Führungskräfte Konflikte positiv nutzen können

Konflikte am Arbeitsplatz sind normal, doch wenn Sie eskalieren hilft das keinem. Führungkräfte können dies nutzen und aktiv eine positive Streitkultur entwickeln

Ein Gewitter bereinigt die Luft. Aber wenn der Blitz einschlägt, kann auch viel zerstört werden.

In jedem Unternehmen arbeiten Menschen, und Konflikte können selten vermieden werden. Das ist auch gar nicht so schlimm, solange sie nicht eskalieren und eine produktive Konfliktfähigkeit im Team vorhanden ist. Dann können Konflikte sogar hilfreich sein.

Sie scheuen Konflikte im Team und würden lieber wissen wollen, wie Sie Konflikte vermeiden können? Dann lesen Sie weiter, dann werden Sie eine andere Sicht auf Streitigkeiten im Team entwickeln und sehen, wie Sie als Führungskraft eine positive Konfliktkultur im Team etablieren können.

Tipp 1: Nutzen Sie Konflikte im Team, um sich für zukünftige Konflikte fit zu machen

Ein kleiner Konflikt, der gelöst wird, hat viele Vorteile. Vor allem, wenn Sie als Führungskraft sich mit allen Beteiligten zusammensetzten und mit Ihnen besprechen, was sie daraus lernen können. Stellen Sie Fragen wie:

  • Wie ist es zum Konflikt gekommen? – Die Reflexion unterstützt ein Bewusstsein, was zum Konflikt beigetragen hat, und enthält damit auch schon erste Lösungsansätze für Konfliktprävention im Team.
  • Wann wäre der optimale Zeitpunkt gewesen, den Konflikt zu lösen? – Die Beteiligten können reflektieren, an welcher Stelle der Konflikt noch frühzeitig und mit einem klärenden Gespräch hätte gelöst werden können.
  • Was können wir in Zukunft anders machen, um konstruktiv mit Problemen umzugehen? – Die Beteiligten lernen, dass sie selbst Einfluss haben, ob sie die Situation eskalieren lassen oder zur Deeskalation beitragen.
  • Worauf müssen wir beim anderen in Zukunft mehr Rücksicht nehmen? – Die Frage hilft, sich in die Situation des Konfliktpartners hineinzuversetzen und ein tieferes gegenseitiges Verständnis zu gewinnen.

 

Tipp 2: Nutzen Sie Konflikte, um unterschiedliche Meinungen im Team zulassen zu lernen

Viele Konflikte entstehen, weil unvereinbare Meinungen zu einem Thema auf zu geringe Akzeptanz stoßen. Unsere Normen, Werte und so wie wir es machen/sehen, so ist es richtig. Doch in einer VUCA-Welt gibt es selten ein Richtig und ein Falsch, ein Schwarz oder Weiß. Oft gibt es ein beides kann sein, beides existiert nebeneinander. Jeder gelöste Konflikt trägt deshalb auch dazu bei, dass es zu optimaleren Lösungen kommt, wenn man unterschiedliche Perspektiven mit einbezieht.

Steuern Sie deshalb im Konfliktlösungsgespräch bewusst durch einen verlangsamten Dialog der Konfliktparteien, dass diese sich aktiv zuhören und erst weitersprechen, wenn beide das Gleiche verstanden haben. Dieses Verständnis des anderen kann die eigene Perspektive vergrößern und hilft sich auf neue Perspektiven einzulassen.

Wenn Sie als Führungskraft dies immer wieder mit ihrem Team üben, dann werden alle schnell die Vorteile erkennen, dass unterschiedliche Meinungen für das Team wichtig sind.

Tipp 3: Nutzen Sie Konflikte, um Gruppenkonformität zu vermeiden

Wenn jeder die Sicherheit hat, dass seine Meinung gesagt werden darf, ohne dass die anderen Teammitglieder diese Meinung per se ausschließen, und andere Meinungen akzeptieren, umso mutiger werden die Teammitglieder, dass sie frei sprechen können. Den frühen Konflikt von Meinungen zu suchen, hilft, dass Konflikte in der Zukunft sich nicht aufbauen können, sondern ein lösungsorientierter Ansatz im Team mit unterschiedlichen Meinungen sich ausbreiten kann. Dies hilft, um das Team vor Problemen zu schützen, indem mehr Aspekte beachtet werden, Gefahren frühzeitig erkannt werden und das Team gegensteuern kann. Gerade heute ein echter Wettbewerbsvorteil, da Fehler früh erkannt werden und früh neue Lösungen gefunden werden. Wenn Ihnen und Ihrem Team das früher als der Konkurrenz gelingt, dann haben Sie die Nase vorne.

Tipp 4: Nutzen Sie Konflikte, um bessere Entscheidungen zu treffen

Gerade, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen, sind Konflikte nicht selten. In Unternehmen kommt es immer wieder vor, dass Entscheidungen von Menschen getroffen werden, die dann nicht direkt mit den Konsequenzen leben müssen. Bevor die Konflikte bei der Umsetzung entstehen und diese hinauszögern, ist es hilfreich, wenn die Konflikte vor der Entscheidung ausgefochten werden.

Die Auseinandersetzungen führen oft nochmal zum Nachdenken, welche Konsequenzen die Entscheidung haben wird und lässt in die Entscheidung die Perspektive der Betroffenen einfließen. Dies sorgt nicht nur für eine qualitativ bessere Entscheidung, sondern auch für mehr Akzeptanz im Team.

Tipp 5: Nutzen Sie Konflikte, um Veränderungen besser zu managen

Veränderungen rufen oft nicht immer Stürme der Begeisterung hervor. Werden die Bedürfnisse nach Stabilität, Autonomie im Veränderungsprozess nicht ausreichend gewürdigt, dann knallt es auch gerne mal.

Der Kampf um Status, Ressourcen, Risikominimierung kann heftige Konflikte hervorbringen.

Je früher sie sich mit ihrem Team diesen Bedürfnissen auseinandersetzten, um so mehr werden die Betroffenen sich wertgeschätzt fühlen. Diese Wertschätzung vergrößert die Veränderungsbereitschaft und den Willen, die Konflikte zu beseitigen.

Wieder eine Möglichkeit mehr für Sie und Ihr Team, konstruktive Konfliktlösungen zu lernen. Das schweißt zusammen, und führt uns zum nächsten Punkt:

Tipp 6: Nutzen Sie Konflikte, um Beziehungen zu stärken und das Team besser zusammenzuschweißen

Konflikte sind auch Krisen im Team. Eine bewältigte Krise schweißt zusammen: Weil wir gemeinsam da durchgegangen sind.

Hinzu kommt, dass Konflikte oft erst gelöst werden, wenn geklärt ist wie es dem anderen mit der Situation geht. Dies führt oft dazu, dass man sich nochmal besser kennenlernt und ein tieferes gemeinsames Verständnis für den anderen bekommt. Auch das stärkt die gemeinsame Zusammenarbeit, weil Stärken und Schwächen nochmal klarer erkannt werden. So kann man sich gegenseitig unterstützten und voneinander lernen.

Tipp 7: Nutzen Sie Konflikte, um Schwachstellen aufzudecken

Konflikte sind oft auch ein Hinweis, dafür, dass es eine Schwachstelle in der Organisation oder im Team gibt. So zum Beispiel:

  • Verantwortlichkeiten sind nicht klar definiert
  • Bewusst herbeigeführter Wettbewerber zwischen Mitarbeitenden oder Abteilungen (Wer bringt den meisten Umsatz?)
  • Entscheidungsschwäche der Führungskraft
  • Zieldifferenzen
  • Fehlende Wertschätzung und Interessen einzelner Gruppen im Unternehmen wurden übersehen
  • Schuldzuweisungen im Team

Wenn Sie als Führungskraft die Konfliktquellen erkennen, dann liegt die Lösung oft schon auf der Hand und zukünftige Konflikte entstehen nicht und die Qualität des Outputs erhöht sich „fast von selbst“.

Tipp 8: Nutzen Sie Konflikte, um bestehende Normen und Regeln im Team zu hinterfragen

Das macht man bei uns so nicht. Der Grund, warum das so einst beschlossen wurde, ist längst vergessen, Sinn macht es auch nicht mehr. Aber ein Team kann noch lange an solchen Themen festhalten, weil sie nicht hinterfragt werden. Konflikte können aber auch solche (Kommunikations-)Regeln sinnvollerweise in Frage stellen. Gerade wenn die Regel besagt: „Darüber reden wir hier nicht!“

Wenn Sie mit Ihrem Team so eine Regel durch einen Konflikt gefunden haben, wäre das doch ein willkommener Anlass, um mit dem Team gemeinsame weitere sinnlose oder veraltete Regeln zu hinterfragen und ggf. neu zu definieren.

Tipp 9: Nutzen Sie Konflikte, um Eskalationen zu vermeiden

Je früher ein Konflikt an die Oberfläche kommt, um so eher ist er wieder zu lösen. Das ist nicht nur für die Beteiligten heilsam, sondern verursacht ihnen weniger Stress im Nachhinein.

Manchmal ist es ganz gut, wenn der Druck am Anfang hoch ist, sodass weitere Konflikte vermieden werden können. In Tarifkonflikten gibt es das Instrument des Warnstreiks. Eine noch halbwegs moderate Eskalation soll den Druck erhöhen, die Verhandlungen nicht ins Stocken geraten zu lassen. Das hilft manchmal, aber eben leider nicht immer.

Dennoch kann ein Konflikt den Veränderungsdruck erhöhen, wenn die „Gegenpartei“ merkt, wenn wir jetzt nicht auch mal die Perspektive des anderen einnehmen, dann wird’s schlimmer. Die Wucht der Gefühle zeigt, wie wichtig eine Veränderungsbereitschaft ist und „zwingt“ zur Einsicht.

Tipp 10: Nutzen Sie Konflikte, um Kreativität und Innovationen daraus entstehen zu lassen

Wenn der Druck auf die Konfliktparteien hoch genug ist und eine Lösung herbeigesehnt wird, dann kann dieser Druck helfen, dass kreative Lösungen oder sogar Innovationen entstehen. Oft erlebe ich in meinen Coachings, wenn die Bereitschaft zur Lösung da ist und alle bereits durchdachten Varianten keinen Erfolg versprechen, dass genau dann nach einer Pause in der keiner etwas sagt, plötzlich der Durchbruch kommt und eine ganz neue Idee entsteht. Ich erkläre mir das so: Es muss erst mal der ganze Müll der im Kopf eine Lösung verhindert, raus, damit sich die Ideen neu verbinden oder neue Perspektiven Platz bekommen.

 

Zugespitzt:

Freuen Sie sich auf den nächsten Konflikt in Ihrem Team, Sie können diesen für sehr viele Ihrer Ziele nutzen und Optimierungen und Beziehungspflege einsetzen.

Natürlich sind handfeste Konflikte nie angenehm und auch nicht gezielt herbeizuführen. Und ehrlich gesagt, ich freue mich auf keinen Konflikt. Aber ich weiß auch, wenn mein Team oder ich frühzeitig Spannungen ansprechen, dann schwillt das Feuer nicht im Verborgenen und wir können es sehr gut kontrollieren.

Die Perspektive auf Konflikte macht es aus, wie ich ihn löse oder moderiere. Wenn dem Konflikt anschließend auch noch eine Erkenntnis oder eine neue Idee entspringt, dann ist im Nachhinein, wenn sich die Wolken verzogen haben, wenigstens noch etwas Gutes daraus gewachsen.

 

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