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Vision braucht man nicht!? – Wie Visionen Euer Unternehmen weiterbringen

Visionen helfen Teams für eine klare Orientierung und zur Zielerreichung

Visionen haben mich schon sehr früh beschäftigt.

Wieso mich das Thema so überzeugt hat? Nun es gab viele Gründe:

Zum einen habe ich schon sehr früh immer wieder Zielbilder in mir selbst aufgebaut:

Wie ich mein Abi schaffe, obwohl ich „nur“ für die Realschule vorgesehen war und dann weiter studieren mag, um einen Job zu machen, der mir Spaß macht und anderen Menschen hilft ein besseres Leben zu haben- Und ich habe mein Abi geschafft, sogar mit Auszeichnungen.

Ein anderer Grund war, dass ich während meines Studiums in der Systemgastronomie als Schichtführerin gearbeitet hatte. Dort wurde eine Vision eingeführt. Leider sehr schlecht, obwohl sie inhaltlich durchaus gut war.

Aber die Betroffenen wurden nicht zu Beteiligten gemacht, wir sollten eine Karte mit der Vision bei uns tragen und sie auswendig lernen. Seminare sollten uns sagen, wie wir uns gegenüber den Gästen verhalten sollten. Mitsprache und eigenes Mitdenken Fehlanzeige.

Mir war sehr schnell klar, dass das so nicht funktionieren wird und tatsächlich, wir haben uns sehr lustig gemacht, wenn Vorgesetzte die Kärtchen sehen wollten oder sie  die Inhalte abfragten.

Da dachte ich, das kann man besser machen.

Im Berufsleben angekommen, änderten sich die Jobs und die Verantwortung, die Vision blieb: Lebensqualität für andere und mich verbessern.

Heute arbeite ich auch mit Führungsteams und den Menschen in Organisationen zusammen, um eine Vision aufzubauen, die wirkt. Gerade in den nächsten Wochen werde ich wieder ein großartiges Team begleiten.

Wie eine Vision in einem Unternehmen entstehen kann und auch umgesetzt wird, das möchte ich hier in dem Blogartikel für Euch skizzieren.

Wieso Visionen Unternehmen unterstützen, besser zu werden

Eine Vision bildet ein erstrebenswertes Zukunftsbild ab, das das Team wahr werden lassen will.

Diese Definition zeigt schon auf, wie Unternehmen dadurch besser werden: Visualisierung der Zukunft, Teambildung und das Wollen stecken darin.

Damit wird auch klar, dass es sich um einen Prozess handelt, der am besten bei der Führungsspitze beginnt, aber dann auch schnell alle Menschen in einem Unternehmen einbindet, die an dem Zukunftsbild mitwirken.

So ist allein die Visionsfindung schon ein erster Schritt zur Teamentwicklung. Man baut sich gemeinsam eine Zukunft auf.

Das verbindet, weil im besten Falle alle im Team das Gleiche erreichen wollen und damit auch bei jedem Erfolg, sich alle gleichermaßen darüber freuen. Das schweißt zusammen.

Und der Zusammenhalten, der langsam im Prozess entsteht, das führt dazu, dass die Bereitschaft wächst eigene Interessen für das gemeinsame Ziel zurückzustellen.

So schafft das gemeinsame Bild auch immer einen Antrieb für alle und besonders für die Führungsspitze kann eine gute Vision oft unterstützten durchzuhalten, gerade wenn es mal wieder turbulent wird, was in Zeiten vom Multikrisen und schnellem technischem Fortschritt durchaus wichtig ist.

Dabei gibt eine Vision, Ihr habt das bestimmt schon gehört – auch eine Orientierung für alle, denn sie sagt uns, was unser Fokus ist, was Nebenschauplätze sind und was nicht unser Spielfeld ist.

Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass Visionen auch immer darüber Auskunft geben, welchen Sinn unser Unternehmen hat.

Gerade dieser Aspekt ist in einer Vision nicht zu unterschätzten, wie wir alle seit Simon Sinek (Start with why) gelernt haben.

Wer weiß, warum etwas gemacht werden muss, die Notwendigkeit der Aufgabe erkennt, der macht sie dann auch einfach, auch wenn dabei Fehler passieren, Risko eingegangen werden muss oder die Lust dazu fehlt. Letztere kommt ja meistens beim Tun.

Zuletzt schafft eine gute Vision auch die Zufriedenheit aller, denn durch sie sind wesentliche Aspekte aus der positiven Psychologie enthalten, wie die Sinnstiftung, positive Gefühle, Zielerreichung, Stärken einsetzten und Engagement einbringen können sowie positive Beziehungen pflegen (siehe Teamentwicklung).

Das führt dann auch dazu, dass viele im Unternehmen sich mit dem Unternehmen identifizieren können, was zu einer verstärkten Mitarbeiterbindung führt. Für alle ein Vorteil in Zeiten von Personalmangel.

Ich möchte Euch einen weiteren Grund nicht vorenthalten, der von den internen Wirkungsfelder auf das Außen zeigt:

Die Kunden und externe Bewerber werden es merken, wenn ihr eine schlagkräftige Vision habt, die nicht nur aus Werbezwecken für euer Unternehmen erstellt wurde:

Sie werden merken, dass Ihr Euch für deren Anliegen interessiert, dass ihr nicht nur gute, sondern exzellente Lösungen findet und immer wieder neue Innovationen schafft.

Bewerber erkennen, dass ihr wirklich etwas gestalten wollt und es Spaß macht sich Eurer Idee anzuschließen. Gerade bei jungen Menschen, ist das oft ein wichtiges Entscheidungskriterium für einen Arbeitnehmer: Sinnvolle Beschäftigung und ein tolles Team.

Ich selbst habe mal in einer Fortbildung von einem Vertriebs-Coach gehört, wie er sagte: „ich will das Du Erfolg hast.“ Das war so tief aus seiner inneren Überzeugung gesagt, dass ich ihm das glaubte und sein Verhalten bei kleinen und großen Fragen spiegelte das wider. Danke dafür.

Ihr seht, es gibt viele Gründe auch heute sich noch Zeit in den Aufbau eines Visionsbildes zu stecken.

 

Voraussetzungen für einen erfolgreichen Visionsprozess

Ohne Führungsspitze keine Vision

Damit eine Vision entsteht, die nach innen und nach außen wirksam ist, braucht es vor allem das Commitment und das Wollen der Führungsspitze. Ohne deren Unterstützung wird es schwer werden, die Punkte aus dem Zukunftsbild wahr werden zu lassen, denn im Zweifel entscheidet die Unternehmensführung über Ziele, Strategien und was im Unternehmen erwünscht ist und was nicht.

Sollten Entscheidungen getroffen werden, die nicht zur Visionserfüllung beitragen, dann verliert sie ihre Wirkung und die Unternehmensleitung sowie die Umsetzer ihre Glaubwürdigkeit.

Und wenn „die da oben“ sich nicht daran halten, was vereinbart wurde, wieso dann „wir da unten“. Und schon ist die Spaltung des Teams da. Und natürlich gerät die Umsetzung damit ins Stocken oder wird ganz blockiert.

 

Wie formuliere ich eine Vision am besten?

Damit muss die Vision zwar besonders bleiben und vielleicht auch etwas utopisch angelegt sein, aber dennoch in der Realität der Betroffenen sich wiederfinden.

Hier das richtige Maß zu finden, braucht den kritischen Blick von innen und außen.

Es wird natürlich immer schwerer je mehr Menschen in einem Unternehmen arbeiten, dass sich alle mit ein und derselben Vision identifizieren. Das braucht es auch nicht wirklich, aber ein großer Anteil der Menschen, die im Unternehmen arbeiten, sollten sich identifizieren können oder zumindest mit großen Teilen.

Deshalb ist es manchmal sinnvoller eine Vision in einem Bild darzustellen oder als Beschreibung zu formulieren als nur einen einzigen Satz. Ich weiß, wer ließt denn eine Beschreibung über ein – zwei Seiten oder gar noch mehr, dazu haben wir keine Zeit.

Aber das ist vielleicht auch gar nicht nötig, dass jeder die Vision gelesen hat und bis aufs letzte Wort kennt, wenn die Führungskräfte und zusätzliche Multiplikatoren die Vision begriffen haben, dann reicht es, wenn die Vision gut kommuniziert wird und noch wichtiger:

Eine Vision muss gelebt werden, jedes Jahr, jeden Monat, jede Woche, jeden Tag,… ihr wisst wie es weiter geht. Kurz: Immer!

Wann ihr auf einen Visionsprozess besser verzichten solltet

Ihr solltet euch nicht mit Visionen in akuten Krisensituationen beschäftigten, das kann sogar kontraproduktiv sein:

Stellt Euch vor: Ihr seid gerade nur damit beschäftigt, Probleme zu lösen und jetzt sollt ihr Euch die Zukunft in den buntesten und schönsten Farben ausmalen. Das geht bei manchen Menschen sehr gut, aber eben nicht bei allen.

In dieser Situation wird es schwer eine breite Zustimmung zu gewinnen. Hier empfehle ich lieber erst mal die größten Probleme zu beseitigen und die Prozesse zu optimieren, um dann den Kopf für Kreativität und eine ferne Zukunft frei zu haben.

 

Was kennzeichnet eine gute Vision?

 

Eine gute Vision macht aus, wenn

 

  • Sie emotional viele in der Organisation begeistert: Wer sich emotional mit einer Aufgabe verbunden fühlt, der geht mit Begeisterung an die Sache heran und gibt auch nicht so schnell auf, wenn es mal schwierig wird.
  • Ein Zukunftsbild, das unverwechselbar ist. Dabei müsst ihr keine Sorge haben, ihr müsst nicht immer das Rad neu erfinden. Es geht vielmehr darum die Kombination an Werten, Lösungen für Kunden, Verhaltensweisen,… zu finden, die zu euch passen.

Natürlich muss nicht immer die größte Revolution in einem Visionstatement stehen, es reicht, wenn die Vision euch widerspiegelt, das macht sie schon einzigartig.

So ist es bei einem Modeanbieter die Kombination aus günstig, guter Schnitte und freundlicher Service, beim anderen die Kombination aus günstig, gute Beratung und trendig Kleidung für ältere Menschen sein kann, so wird die Marke durch die Kombination einzigartig.

Beide Verkaufen Mode, aber die Prioritäten, wie diese Mode verkauft wird ist unverwechselbar. Selbst wenn sich ein Punkt überschneidet.

  • Statt eines Satzes, lieber einen längeren Text, eine Geschichte, die erzählt wird oder ein Bild, ein Erklärvideo, als eine schlechtes nicht verstandenes Statement. Dabei gilt es, die Balance herzustellen: zwischen Klarheit erhalten, ohne dogmatisch zu wirken, so dass Flexibilität raum findet, ohne beliebig zu wirken. Keine leichte Aufgabe, aber mit entsprechenden Reflektionsübungen und Feedbackschleifen bekommt ihr ein gutes Gespür für das richtige Maß.
  • Damit konzentriert sich eure Vision auf das Wesentliche. Wichtig ist, dass nur die Kernthemen in der Vision aufgegriffen werden, damit niemand den Überblick verliert.
  • In jeder Vision sollten sich auch die Werte finden, die im Unternehmen gelebt werden sollen. Damit verschafft sich das Team auch Klarheit darüber, welche Mittel zur Visionserfüllung beitragen können und welche nicht. Wer seine eigenen Werte wiederfindet, der wird sich tendenziell mehr mit der Vision und dem Unternehmen identifizieren
  • Kundenzentrietheit: Eine Vision sollte auch immer beschreiben, welche Nöte, Probleme, Ängste, Herausforderungen für den Kunden gelöst werden.

 

Wie kann ein Prozess zur Visionsfindung aussehen?

 

  1. Macht Euch zuerst Gedanken, wozu wollt Ihr eine Vision haben. Welche Haupteffekte wünscht ihr Euch? Ist das mehr für das Team oder für Eure Außenwirkung oder Personalbindung und – findung oder für ein Markenaufbau.
  2. Bildet ein Team. Ohne das aktive Mitwirken der Führungsspitze wird es schwer bis unmöglich das entstandene Zuknuftsbild auch Wirklichkeit werden zu lassen. Deshalb braucht es die gesamte oberste Führungsebene als Kern des Projektes, dazu können Multiplikatoren kommen, die später die Kommunikation in das Team hineintragen.
  3. Fragt Euch, wo ihr heute steht: Was sagen Eure Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner über Euch? Welche Stärken und Schwächen ergeben sich daraus?
    1. Für welche Werte steht ihr heute? Sollen diese in der Zukunft weiter ein starkes Gewicht sein, oder wollt ihr andere Werte stärker betonen?
    2. Worin unterscheidet Ihr Euch von den Mitbewerbern?
    3. Wozu wurde Euer Unternehmen gegründet? Was ist bis jetzt Euer gesellschaftlicher Beitrag? Wie soll er in Zukunft aussehen?
  4. Blick nach vorne:
    1. Wie sieht Eure positive Zukunft aus? Was wenn Euch alles sofort gelingen würde?
    2. Welche Herausforderungen und Chancen kommen auf Euch zu?
      1. Welche wollt ihr meistern und nutzen?
      2. Wie könnt ihr Euch darauf vorbereiten?
    3. Fasst Eure Ergebnisse zusammen: Was ist der Kern? Wie sieht euer vollständiges Zukunftsbild aus?
    4. Führt Feedbackschleifen durch mit Kollegen und ggf. mit Kunden
    5. Kommuniziert die Vision ins Unternehmen und danach auch nach außen
    6. Erarbeitet mit allen im Unternehmen konkrete Maßnahmen, damit die Umsetzung auch zu konkreten Erfahrungen wird: Was sind die ersten Schritte?

Ihr seht schon, das ist ein längerer Prozess von der Idee bis hin zur Umsetzung. Doch wer es geschafft hat, eine emotional aufgeladene Vision aufzubauen, der wird mit Spaß und Freude, guten Ergebnissen und Wachstum belohnt werden.

 

Zugespitzt:

Helmut Schmidt hat einmal gesagt: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“.

Visionen sind immer nur dann ein Führungsinstrument, dass allen die Motivation und Kraft schenkt und begeistert, wenn die Geschäftsführung  mit macht.

Natürlich braucht es bei der Gestaltung einer Zukunft viele Menschen im Unternehmen, die den Willen haben, das gemeinsame Zukunftsbild umzusetzen. Auch das darf nicht fehlen.

Also besser darauf verzichten?

Nein, besser eine gute Qualität in den Visionsfindungsprozess sicherstellen und sich Zeit nehmen als nur für Werbezweckeein Plakat erfinden, das dann niemand Ernst nimmt.

Dann wenn die Vision wirklich mit etwas Erstrebenswertes für alle Beteiligten aufgeladen ist, dann macht es Spaß und kann eine großartige Quelle der Motivation und Inspiration werden.

Ihr wollt auch eine Vision in eurem Team/Unternehmen aufbauen und wisst nicht wie?  Dann meldet Euch bei mir:

 

Telefon: 0151.25278282

Oder macht einen Termin aus, in dem ihr in 30 Minuten Eure Fragen zum Visionsprozess stellen könnt: https://fuehrungs-spitze.com/kalender/

 

Eure Claudia Weiler